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Auf den Spuren von Pater Franz Reinisch

Gedenkmarsch durch Bad Kissingen erinnert an den einzigen Priester, der den Fahneneid auf Hitler verweigerte – Uraufführung eines Reinisch-Musicals im April 2018

Bad Kissingen (POW) Zum Gedenken an Pallottinerpater Franz Reinisch hat eine Gruppe junger Männer eine „Tour de Franz“ durch Bad Kissingen unternommen. An insgesamt fünf Stationen, vom Bahnhof bis zur ehemaligen Kaserne, gedachten sie des Lebens und Wirkens Reinischs, teilt die Schönstatt-Mannesjugend (SMJ) mit. Vor 75 Jahren, im April 1942, ist Reinisch am Bad Kissinger Bahnhof angekommen – bewusst einen Tag später, als vom Einberufungsbescheid gefordert. Reinisch ist der einzige Priester, der im Nationalsozialismus den Eid auf Hitler verweigerte. Dafür wurde er von den damaligen Machthabern zum Tod verurteilt und am 21. August 1942 hingerichtet. 

Franz-Josef Tremer, einer der Reinisch-Kenner in der Schönstatt-Bewegung, hatte bei der Tour unter anderem eine Weihnachtskarte dabei, die Reinisch 1940 unterschrieben hatte und die Tremer einst vom Kentenich-Archiv in Vallendar-Schönstatt geschenkt bekam. Jeder Teilnehmer konnte die Karte in die Hand nehmen und die Original-Unterschrift betrachten.

Nach der ersten Station am Bahnhof setzte die Gruppe den Weg schweigend fort, so dass jeder sich überlegen konnte, wo Reinisch ihn begeistert und was er ihm sagt. Diese Gedanken erzählten sich die Männer dann bei der nächsten Station vor der evangelischen Erlöserkirche. Eine weitere Station war am alten Kurtheater, das auch schon zu Reinischs Zeit an dieser Stelle zu finden war. Für den 14. April 2018 ist dort die Uraufführung eines Musicals über Pater Franz Reinisch geplant, das der Komponist und Liedermacher Wilfried Röhrig derzeit schreibt.

Ein vierter Stopp war bei der katholischen Herz-Jesu-Kirche. Die Reinisch-Plakette und die Texttafel in der Kirche seien bewusst neben der beeindruckenden Herz-Jesu-Statue angebracht worden, erzählte Pfarrer Armin Haas. Die Herz-Jesu-Verehrung seiner Heimat sei für den Tiroler Reinisch sehr lebendig gewesen. Tremer berichtete, dass die Plakette in der Herz-Jesu-Kirche ursprünglich auf dem Gelände der amerikanischen Daley-Kaserne ihren Platz gehabt habe. „Die Gedenkplakette eines Kriegsdienstverweigerers in einer amerikanischen Kaserne – eigentlich ein Paradox“, sagte Tremer.

Auf dem letzten Stück Weg auf den Spuren des Märtyrers von der Kirche hinauf zur ehemaligen Kaserne hörten die Männer einen kurzen, bewegenden Bericht eines Mitinsassen Reinischs, der diesen nach Reinischs Verweigerung des Fahneneides auf Hitler und seiner dadurch bedingten Verhaftung im Gefängnis der Kaserne kennengelernt hatte. Am Denkmal auf dem ehemaligen Kasernengelände gab es weitere Informationen zu Reinisch. Zum Abschluss der „Tour de Franz“ sangen die Teilnehmer das Sterbelied Reinischs und beteten gemeinsam das „Vater unser“.

(1817/0482, E-Mail voraus)

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