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„Es war aufregend und spannend“

Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt Sternsinger in Berlin – „Der Schutz von Kindern steht vor allem“ – Sternsinger aus dem Hammelburger Stadtteil Westheim vertreten das Bistum Würzburg

Berlin/Hammelburg (POW) 108 Königinnen und Könige aus 27 deutschen (Erz-)Bistümern hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwochnachmittag, 5. Januar, im Kanzleramt in Berlin empfangen. Scholz war erstmals Gastgeber für eine große Sternsingerschar im Bundeskanzleramt. Mia Becker (10), Johanna Hartmann (12), Finja Hartung (17) und Fabian Volpert (17) aus der Filialgemeinde Sankt Peter und Paul im Hammelburger Stadtteil Westheim (Pfarreiengemeinschaft „Saalekreuz, Elfershausen“) vertraten das Bistum Würzburg.

„Es war ein besonderes Erlebnis, dem Bundeskanzler die Hand schütteln zu können“, sind sich die vier einig. „Ich fand es auf jeden Fall aufregend und spannend. Und ich hatte Spaß am Mitsingen“, sagt Fabian. Spannend sei auch die Fahrt zum Bundeskanzleramt gewesen. „Wir sind mit Bussen der Bundespolizei mit Martinshorn und Blaulicht gefahren“, erzählt Finja. Viele Fußgänger hätten erstaunt geguckt, als sie vorbeifuhren. „Wir haben ihnen zugewunken.“ Kurz bevor der Empfang losging sei sie dann schon ein bisschen aufgeregt gewesen, sagt Johanna. Aber als sich alle Sternsingergruppen gemeinsam auf der Treppe aufgestellt hätten, sei die Aufregung schon wieder verflogen. Mia sind auch die vielen Filmteams und Fotografen im Gedächtnis geblieben. „Mias Mutter hat uns live im Fernsehen gesehen“, sagt Andrea Breunig vom Sternsinger-Betreuerteam. Sie und Monika Horcher begleiteten die Gruppe nach Berlin.

Nicht nur der Empfang selbst war aufregend. „Wir hatten noch einen Feueralarm“, erzählt Breunig. „Die Feuerwehr kam und wir mussten alle aus dem Gebäude.“ Passiert sei aber nichts. Sie habe gehört, dass der Alarm wohl durch einen Wasserkocher ausgelöst wurde. Da die Gruppe bereits am Vortag angereist war, blieb sogar noch ein bisschen Zeit übrig, um Berlin zu entdecken. So fuhren sie trotz Regen quer durch Berlin und sahen unter anderem das Brandenburger Tor, den Alexanderplatz mit der Weltzeituhr, die East Side Gallery an der Berliner Mauer und die Straße Unter den Linden. Auch das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ habe ein Programm vorbereitet. Am Abend vor dem Empfang seien dann in der Jugendherberge noch der Empfang besprochen und die Lieder geprobt worden.

„Der Schutz von Kindern, das steht vor allem, und darauf kommt es an. Darauf macht Ihr aufmerksam. Das finde ich ganz, ganz wichtig“, begrüßte der Bundeskanzler die Kinder und Jugendlichen. Der Aufruf, Kinder zu stärken und sie zu schützen, könne nicht aktueller sein. „Überall auf der Welt erleiden Kinder Gewalt. Kinder sind Krieg und all den Zerstörungen, die damit verbunden sind, ausgesetzt. Jeden Abend sehen wir alle im Fernsehen und verfolgen im Internet die schrecklichen Folgen des Krieges, der jetzt in unserer Nähe, in der Ukraine, stattfindet.“ Immer wieder seien gerade Kinder die Opfer zum Beispiel von Raketenangriffen, sagte Scholz. „Viele Kinder sind deshalb auf der Flucht, ganz allein. Deshalb ist es ganz, ganz wichtig, was Ihr tut, und deshalb ist Euer Engagement so bedeutend.“ Er wünschte den Sternsingerinnen und Sternsingern, dass „Ihr viele offene Türen und viele Menschen findet, die Euch zuhören und die für Euren guten Zweck auch spenden“.

Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, dankte Scholz für die Einladung der Sternsinger. „Lieber Herr Bundeskanzler, vor Ihnen stehen Könige und Majestäten aus ganz Deutschland. Heute sind die Sternsinger ein Zeichen, ja ein Symbol dafür, wie jedes Kind auf der Welt immer und überall behandelt werden sollte: wie ein König! Mit Respekt und Würde. Setzen auch Sie sich weiter für die Rechte und die Würde der Kinder ein, hier in Deutschland und auch international.“

Die Sternsinger Clara (11), Alina (12), Noel (9) und Anton (10) aus der Pfarrei Erscheinung des Herrn in Altenburg (Bistum Dresden-Meißen) stellten das Thema der aktuellen Aktion Dreikönigssingen vor. Unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen“ machen die Sternsinger darauf aufmerksam, dass zahllose Mädchen und Jungen in aller Welt unter Gewalt leiden. „Wer Kindern etwas zutraut, wer sie zu Gutem befähigt, macht sie stark, macht sie fit und nimmt sie an als das, was sie sind: wichtige Teile der Gesellschaft“, machte Anton vor zahlreichen Medienvertretern, die den Empfang im Kanzleramt begleiteten, deutlich, wie wichtig es ist, Kinder zu stärken. Noel wies darauf hin, wie bedeutend es ist, sie zu schützen: „Der Schutz von Kindern muss für die Menschen in allen Ländern der Erde das Wichtigste überhaupt sein. Nichts kann und soll wichtiger sein, als Kinder zu schützen.“

Leonard (15), Hannah (14), Michelle (14) und Samuel (14) aus der Pfarrei Sankt Peter und Paul, Rheingau, in Hattenheim (Bistum Limburg) trugen den traditionellen Segensspruch der Sternsinger vor. Michelle nahm zudem die persönliche Spende des Bundeskanzlers entgegen, mit der Scholz ein Projekt zum Schutz von Mädchen im afrikanischen Kamerun unterstützt. Hannah schrieb zum Abschluss den Sternsingersegen „20 * C + M + B + 23 – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus im Jahr 2023“ im Kanzleramt an.

Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen ins Bundeskanzleramt. Nur zum Jahresbeginn 2021 war der Empfang wegen der Corona-Schutzbestimmungen ausgefallen. Bei der vergangenen Aktion zum Jahresbeginn 2022 hatte eine vierköpfige Sternsingergruppe aus Wolfsburg (Bistum Hildesheim) den Bundeskanzler mit Maske und Abstand besucht. „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ lautet das Motto der 65. Aktion Dreikönigssingen. Dabei machen die Sternsinger, die in den kommenden Tagen überall in Deutschland unterwegs sein werden, auf den Schutz von Kindern vor Gewalt aufmerksam. 1959 wurde die Aktion erstmals gestartet. Das Dreikönigssingen ist die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren. Rund 1,27 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit dem Aktionsstart, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Mädchen und Jungen in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. Gefördert werden Programme in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

sti (POW) / röm (Kindermissionswerk)

(0223/0044; E-Mail voraus)

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