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Ganz nahe am Dreiländereck

Leubach ist die nördlichste Gemeinde im Bistum Würzburg – Ökumenischer Friedensgottesdienst am 2. Oktober seit 1991 – Imposante Kirche mit Statuen der Frankenapostel in der Fassade – „Leben pur!“

Leubach (POW) Vier Kilometer sind es bis zur thüringischen Landesgrenze, etwas mehr als fünf bis nach Hessen: Die Kuratie Sankt Vitus in Leubach (Landkreis Rhön-Grabfeld) ist laut Zentraler Datenbank des Bistums Würzburg die nördlichste Kirchengemeinde. Namensgeber ist der gleichnamige Bach, der durch ein Seitental der oberen Streu fließt. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Leubach im Jahr 1230 unter dem Namen „Liutebach“. Das Dorf ist ein Stadtteil von Fladungen, hat 182 Katholiken und gehört zur Pfarreiengemeinschaft Fladungen – Nordheim mit insgesamt rund 3150 Katholiken.

Wer angesichts der geografischen Randlage und der geringen Ortsgröße denkt, hier sei wenig los, irrt. „Der Ort ist klein, hat aber lauter junge Leute im Pfarrgemeinderat“, sagt Pfarrer Hans-Georg Neumann, Leiter der Pfarreiengemeinschaft. Die Zusammenarbeit zwischen der sechs Personen starken Kirchenverwaltung und dem gleich viele Mitglieder zählenden Pfarrgemeinderat sei in Leubach sehr eng, berichtet Pastoralreferentin Iris Will-Reusch.

„Das wird jedes Jahr beim Pfarrfamilienabend und dem Martinszug im Ort spürbar. Das ist jedes Mal Leben pur!“, schwärmt sie. Gemeinsam mit Pfarrer Neumann und Diakon Werner Klee kümmert sie sich um die Seelsorge in der Pfarreiengemeinschaft. Unterstützt wird das Team von den Ruhestandspriestern Prälat Bernold Rauch und Pfarrer i. R. Karl Hauck sowie Pfarradministrator Andreas Hutzler aus Stockheim, der ebenfalls bei Bedarf aushilft.

Auch der Seniorenkreis funktioniere in Leubach gut, berichtet der Pfarrer. Einmal im Monat treffen sich die Rentner zu einem Spieleabend, der dann in der Regel mit einem gemeinsamen warmen Abendessen ausklingt. Sieben Ministranten zählt die Gemeinde, angesichts der Katholikenzahl eine Quote, von der große Pfarreien nur träumen können. Ein Wortgottesdienstbeauftragter hält in regelmäßigen Abständen Wort-Gottes-Feiern, wenn kein Priester für eine Eucharistiefeier kommen kann.

„Der frühere Grenzzaun ist den meisten Leubachern noch gut im Bewusstsein. Von daher ist ihnen der ökumenische Friedensgottesdienst ein Anliegen, den wir seit 1991 jeweils am Vorabend des 3. Oktobers feiern“, sagt Will-Reusch. Dieser wird zusammen mit der evangelischen thüringischen Nachbargemeinde Frankenheim gefeiert,deren Pfarrer Alfred Spekker in den vergangenen Jahren die Organisation übernommen hat. Überhaupt seien die ökumenischen Kontakte innerhalb der gesamten oberen Rhön gut, betont Pfarrer Neumann.

Dass die Kuratiekirche zum Bistum Würzburg gehört, kann der Betrachter schon an der Fassade erkennen: In drei Nischen finden sich dort Statuen der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Das Gotteshaus wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Die vorherige Kapelle war damals zu klein geworden und sollte durch einen größeren Neubau ersetzt werden. Der erste Plan für einen Fachwerkbau, den ein Baumeister namens Heim aus dem benachbarten Nordheim einreichte, stieß offensichtlich bei den Verantwortlichen der Diözese auf Ablehnung. Schließlich wurde zwischen 1795 und 1797 an einem Berghang über dem Dorf die heutige Kuratiekirche Sankt Vitus in Stein errichtet. Diese ist, entgegen der üblichen Ost-West-Ausrichtung, nach Norden orientiert, was sicher den geographischen Gegebenheiten geschuldet ist.

Das Gotteshaus ist ein klassizistischer Saalbau mit eingezogenem Chorraum und einer dreiteilig gegliederten Turmfassade, deren Pilaster und Figurennischen farblich hervorgehoben sind. Der Hochaltar stand bis zur Säkularisation im Kloster Maria Bildhausen und wurde 1803 nach Leubach verkauft. Aus dem aufgelösten Kloster stammen auch weitere Ausstattungsgegenstände wie die Kanzel.

mh (POW)

(4215/1016; E-Mail voraus)

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