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„Liebe ist keine Privatsache“

Bischof Hofmann segnet Gold- und Diamant-Ehejubilare vom Untermain und aus dem Landkreis Bad Kissingen im Kiliansdom – „Der Glaube stärkt uns in allem“

Würzburg/Alzenau/Aschaffenburg/Bad Kissingen/Hammelburg/Miltenberg/Obernburg (POW) Mit rund 1000 Eheleuten, die 50, 60, 65 oder gar 70 Jahre verheiratet sind, hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Donnerstagnachmittag, 2. Juli, ein feierliches Pontifikalamt im Kiliansdom gefeiert. Eingeladen waren dazu Jubilare aus den Dekanaten Alzenau, Aschaffenburg-Stadt, Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-West, Bad Kissingen, Hammelburg, Obernburg und Miltenberg. Im Gottesdienst erneuerten die Paare feierlich ihr Eheversprechen. „Sie machen heute am Fest Mariä Heimsuchung deutlich, dass Ihre Liebe keine reine Privatsache ist, sondern der Liebe Gottes entspringt und von ihr getragen wird“, sagte der Bischof in seiner Predigt.

Jede gelebte Ehe sei anders und wohl auch einmalig, betonte Bischof Hofmann. „Sie alle könnten jetzt beredt von Ihren Erfahrungen sprechen – und sollten es bei entsprechenden Gelegenheiten auch tun.“ In der Ehe, die das wechselseitige Versprechen brauche und suche, sei Gottes Liebe anwesend und erfahrbar. Gott spreche sich im Sakrament der Ehe den beiden Liebenden zu und verspreche sein Mitgehen verlässlich und auf Dauer. „Sie haben erfahren, dass Sie die Glut der Liebe nähren, aber sich nicht grenzenlos glücklich machen können. Der je größere Gott muss immer wieder neu von Ihnen aus in diese Liebe hineingenommen werden.“

Die Liebe der Eheleute strahle nach den Worten des Bischofs aus – über deren Kinder, Enkel und alle, die mit ihnen zusammenkommen. „Deshalb ist auch das Sakrament der Ehe, das Sie eingegangen sind, ein Stück gelebte Kirche, ein sichtbares Zeichen für die Liebe Gottes und deren wirksame Kraft im flüchtigen Heute.“ Ausdrücklich dankte der Bischof den Jubelpaaren dafür, dass sie gemeinsam schwere Zeiten wie Krankheit, Arbeitslosigkeit und Geldsorgen durchgestanden haben. „Junge Menschen brauchen Lebensbeispiele, die ermutigen. Viele junge Ehepaare trennen sich – und oft sind die Kinder noch klein, tief verletzt und sogar traumatisiert. Das erfüllt uns mit Sorge und Trauer, und macht uns geradezu hilflos.“ Das Bistum biete flächendeckend Eheberatungsstellen an, an die sich Paare wenden können, wenn die Kommunikation ins Stocken geraten sei. „Ermutigen wir unsere jungen Paare, dass es sich lohnt, um die Liebe zu kämpfen, so wie Sie es auch tun mussten.“ Besonderen Dank sprach Bischof Hofmann auch den Ehepaaren aus, die in konfessionsverschiedenen Ehen zusammenleben. Sie leisteten eine wichtige Brücke zur Ökumene.

Außerdem warb der Bischof dafür, Ehepaaren, deren Liebe gescheitert ist, Aufmerksamkeit, Anteilnahme und Hilfe zuteil werden zu lassen. „Haben Sie den Mut, darüber zu reden, dass selbst beim Scheitern Gottes Liebe nicht verloren geht. Gott ist treu. Er lässt auch die enttäuschten und gebeutelten Eheleute nicht im Stich.“ Die Familiensynode in Rom werde im Herbst auch den Umgang mit gescheiterten Ehen eigens in den Blick nehmen.

Nach dem allgemeinen Schlusssegen empfingen die einzelnen Jubelpaare durch Bischof Hofmann, Priester und Diakone den Segen. Als Zeichen ihrer Treue erhielten die Eheleute zum Abschied ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Ich verspreche Dir die Treue“. Auf dem Kiliansplatz zwischen Dom und Neumünster war bei hochsommerlichen Temperaturen anschließend Zeit für Begegnungen und den Austausch von Tipps für eine gelungene Ehe.

„Immer ein bisschen nachgeben“, lautete einer der Ratschläge, den Helwig Krommer (72) und seine Frau Helga (73) aus Obernau nach fünf Jahrzehnten Ehe parat hatten. Zentral sei auch der gemeinsam gelebte Glaube, der trage. Rita Hirsch (74) und ihr Gatte Franz (83) aus Sailauf ergänzten, jeder müsse dem Partner auch seinen Freiraum lassen. Günter (73) und Dora Büttner (73) aus Kleinkahl erklärten einstimmig, Geduld, Verständnis und Vertrauen seien unabdingbar für eine gelingende Ehe. „Und der Glaube stärkt uns in allem.“

Werner Eberth (79) und seine Ehefrau Elfriede (73) aus Bad Kissingen hatten schon im vergangenen Jahr ihr goldenes Ehejubiläum, konnten damals aber nicht zum Gottesdienst mit Bischof Hofmann kommen. Ihr Tipp für eine gelungene Beziehung: „Weder das besonders Gute noch das besonders Schlechte allzu ernst nehmen. Gemeinsam die Pflichten erfüllen und durchhalten, dann ruht auch Gottes Segen auf der Ehe, und auch schwierige Zeiten lassen sich gut ertragen.“ Auf einen kurzen Nenner brachten es Agnes (93) und Wilhelm Renninger (92) aus Bad Kissingen. Seit 70 Jahren ist das Paar verheiratet. „Wichtig ist es, Freud und Leid miteinander zu teilen."

Am Freitag, 3. Juli, sind um 10.30 Uhr alle Gold- und Diamantjubelpaare aus den Dekanaten Bad Neustadt, Haßberge, Karlstadt, Lohr, Schweinfurt-Nord, Schweinfurt-Stadt, Schweinfurt-Süd zum Gottesdienst eingeladen sowie um 19 Uhr alle Ehepaare aus dem ganzen Bistum, die ihr Silberjubiläum feiern.

mh (POW)

(2815/0670; E-Mail voraus)

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