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Profanierung der Hauskapelle auf dem Volkersberg

Umgestaltung der Hauskapelle zum Seminarraum - Nicht Rückzug, sondern Aufbruch

Domkapitular Christoph Warmuth ist im Auftrag des Würzburger Diözesanbischofs Dr. Franz Jung am Christkönigsfest auf den Volkersberg gekommen, um die dortige Hauskapelle des Lernwerks Volkersberg zu
profanieren. Die 1960 im Rahmen des Neubaus der Katholischen Landvolkshochschule Volkersberg errichtete und von Bischof Josef Stangl geweihte Hauskapelle soll zukünftig zu einem Seminarraum umgebaut werden.

Die Wallfahrtskirche auf dem Volkersberg bekam mit ihrer Renovierung 2016 eine neue Anziehungskraft. Nicht zuletzt durch das neue Raumkonzept und die Umgestaltung der Apsis und des Chorraums wurde dort
eine neue attraktive Möglichkeit für spirituelle und liturgische Feiern geschaffen. Seitdem zieht es immer mehr Gastgruppen des Tagungshauses Volkersberg dorthin und nicht mehr in die Hauskapelle. Zugleich
stellte man fest, dass es am Volkersberg noch einen großen Seminarraum braucht. „Wir haben eine ungebrochen starke Nachfrage von großen Gruppen. Einige davon mussten bereits in der Turnhalle tagen oder aufgrund mangelnder Raumkapazitäten abgewiesen werden“, erläutert Tagungshausleiter Klaus Hofmann.

Die Entscheidung, die Profanierung der Hauskapelle bei Bischof Dr. Franz Jung zu beantragen, trafen die Verantwortlichen der am Volkersberg ansässigen Einrichtungen wie dem Lernwerk, dem Tagungshaus, der
Jugendbildungsstätte und der Kuratie gemeinsam. Diese kamen am Christkönigssonntag nun zu einem letzten Gottesdienst dort zusammen, in dem man auch auf prägende Erlebnisse in der Hauskapelle zurückblickte. Landvolkseelsorger und Vorsitzender des Trägervereins der Katholischen Landvolkshochschule auf dem Volkersberg Wolfgang Scharl erinnerte sich beispielsweise an viele schöne Gottesdienste bei den Versammlungen der Katholischen Landvolkbewegung oder der Kar- und Ostertage von Kolping. Am Ende des Gottesdienstes wurden die Reliquien aus dem Altar entfernt und das Allerheiligste aus dem Tabernakel in die Wallfahrtskirche übertragen.

Der neu entstehende Seminarraum wird zwar keine Kapelle mehr sein, steht aber für liturgische Feiern nach wie vor zur Verfügung. Im Wissen, dass man mit der Wallfahrtskirche Volkersberg einen attraktiven zeitgemäßen liturgischen Raum habe, sieht man die Profanierung der Hauskapelle nicht als Rückzug, sondern als Aufbruch und Impuls, als kirchliches Bildungshaus auch weiterhin für viele Menschen eine Heimat zu sein. Dem Volkersbergteam ist es wichtig, dass sich durch den neu entstehenden Raum die Möglichkeiten weiten, Menschen aller Altersgruppen mit zeitgemäßen Bildungs- und Freizeitangeboten zu erreichen. „Wir wollen unsere Gäste ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten, uns mit ihnen den Fragen ihres Lebens stellen und ihnen Kraft geben, an sich, ihr Leben und Gott zu glauben. Hierbei wird uns der neue Seminarraum sicherlich helfen“, erläutert Annekatrin Vogler, kommissarische Leiterin des Lernwerk Volkersberg. Dem Tagungshausleiter Klaus Hofmann ist es wichtig, dass auch die lokalen Gruppen aus Volkers oder Bad Brückenau in dem neuen Raum weiterhin eine Heimat finden. Ein Beispiel für eine solche Nutzung ist die jährliche Nikolausfeier des städtischen Kindergartens aus Volkers.

Bischof Dr. Franz Jung würdigte die Hauskapelle in seinem Auflösungsdekret: „Dankbar schauen wir auf die Jahre, in denen Gruppen aus der Jugendbildungsstätte und aus der Landvolkshochschule Gottesdienst in
dieser Kapelle gefeiert, gebetet und gesungen haben. Dass seit der Renovierung die Kloster- und Wallfahrtskirche stärker mit den Bildungseinrichtungen im Haus Volkersberg verbunden ist und nunmehr als einziger Gottesdienstraum genutzt wird, ist eine positive Entwicklung“.

In der nun anstehenden Renovierung soll die Formsprache des Raumes erhalten bleiben. Die wesentlichen Veränderungen werden der Einbau einer Fußbodenheizung, frische Farbe an den Wänden und der Decke,
eine helle Beleuchtung und eine neue Bestuhlung darstellen, bei der die alten Holzbalken der vorhandenen Bänke wiederverwendet werden sollen. Die große Steinmadonna wird einen neuen Platz im Lebensgarten
finden, das aktuell mitten im Raum hängende Kreuz soll an die Wand versetzt werden und der Altar könnte als Steintisch im Außenbereich eine neue Funktion bekommen.

Ralf Sauer, Jugendbildungsstätte Volkersberg