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Seit 75 Jahren im Truppenübungsplatz

Wallfahrt auf dem Maria Ehrenberg in der Rhön feiert Jubiläum am 12. Mai

Maria Ehrenberg (POW) Eine Wallfahrt im Sperrgebiet: Das gibt es seit 75 Jahren auf dem Maria Ehrenberg im Truppenübungsplatz Wildflecken in der Rhön. Aus diesem Anlass wird am Sonntag, 12. Mai, um 10.30 Uhr ein Festgottesdienst und um 15 Uhr eine Maiandacht in der Wallfahrtskirche gefeiert. Der Marienwallfahrtsort selbst entstand bereits 1521. Seine Bedeutung hat der Ort durch die Legende des Gnadenbildes der Madonna, das immer wieder auf den Berg zurückgekehrt sei und heute in der Kapelle zu sehen ist.

Als vor mehr als 75 Jahren der Truppenübungsplatz Wildflecken in der Rhön eröffnet wurde, bedeutete das nicht nur, dass viele Rhöner Heimat, Freunde, Besitz, Geborgenheit und jahrhundertealte Traditionen verloren. Auch die mehr als 400 Jahre alte Wallfahrt zur Mutter der Barmherzigkeit auf dem Maria Ehrenberg stand vor dem Aus, denn Militär und Naziregime wollten eine Wallfahrtsstätte inmitten eines militärischen Sperrgebietes nicht dulden. Die Kirche sollte gesprengt und das Wallfahrtsbild auf den Volkersberg oder nach Windheim gebracht werden. Im Winter 1937 wurde der damalige Pfarrer von Motten, Engelbert Kreuzer, in Wildflecken vorstellig, um mit der Kommandantur die Planungen für das Vorhaben zu besprechen.

Der Kommandant des Truppenübungsplatzes, Oberstleutnant Richard Fleischhauer, war selbst kein Katholik. Doch in dem Gespräch mit Pfarrer Kreuzer schlug er vor, den Versuch einer Eingabe für den Erhalt der Wallfahrtskirche und der Wallfahrt zu machen. Mit Erfolg: Mit Datum vom 13. Mai 1938 kam der Bescheid aus München, dass die Wallfahrtskirche und die Wallfahrt auf dem Maria Ehrenberg weiter bestehen konnten. Allerdings unter Auflagen: Einerseits, um den Betrieb des Truppenübungsplatzes nicht zu beeinträchtigen, andererseits, um die Menschen vor Unfall und Gefahr zu schützen.

Mittlerweile steht seit 75 Jahren eine Wallfahrtskirche inmitten des Truppenübungsplatzes Wildflecken. „Es mutet einen schon an wie Paradoxon: Wo Menschen den Gebrauch der Waffe, Kampf und Verteidigung üben, wo der Sinnlosigkeit von Krieg getrotzt wird, da geschieht gleichzeitig das Gegenteil: Menschen vertrauen sich, ihre Sorgen und ihre Mitmenschen der Fürsprache Mariens und der Liebe Gottes an“, sagt Wallfahrtspfarrer Michael Krammer. Seit 75 Jahren wird die Mutter der Barmherzigkeit auf dem Maria Ehrenberg auch als Königin des Friedens verehrt. Zahllose Menschen beteten dort um Frieden, um die Heimkehr ihrer Männer, Söhne, Brüder und Verlobten, die in Krieg oder Gefangenschaft waren. Heute wird am Ehrenberg auch um den häuslichen Frieden, um Frieden in Familien, in Betrieben, in Vereinen gebetet – überall da, wo Menschen einander begegnen.

Die Zufahrt zum Maria Ehrenberg ist möglich über die Panzerstraße, Abzweigung von der B 27 nördlich von Kothen, sowie von der Mottener Höhe aus. Parkmöglichkeiten bestehen an der Kirche (soweit der Platz reicht) sowie am Fuß der „Himmelsleiter“. Die Schranke am Zufahrtsweg ist sonn- und feiertags (außer Christi Himmelfahrt, Fronleichnam und Tag der Deutschen Einheit) von 10 bis 17 Uhr geöffnet, an den Wallfahrtsfesten von 8 bis 18 Uhr. Am Hauptfest ist sie vom 14. August, 14 Uhr, durchgehend bis 15. August, 17 Uhr, geöffnet. An den Werktagen ist der Zugang nur nach Genehmigung durch die Platzkommandantur möglich. Anmeldung und Auskunft beim katholischen Pfarramt Kothen, Herrengasse 21, 97786 Motten, Telefon 09748/208, Fax 09748/1088, E-Mail pfarrei.kothen@bistum-wuerzburg.de.

(1913/0513; E-Mail voraus)

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