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Wie weiter nach der Wahl? Diskussionsabend am Volkersberg mit vielen Gästen

Mutmachabend am Volkersberg Wir sind nicht alleine!

".. der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch..." B.Brecht (aus Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui)
Unter anderem wurde dieses Zitat in der Klosterschänke am Volkersberg zitiert und unwidersprochen durch persönliche Erfahrungen der letzten Monate eher untermauert statt widerlegt. Selbstverständlich kann vieles
(Populismus, die Suche nach einfachen Lösungen und dem Führer, der uns klar den Weg vorgibt) erklärt und eingeordnet werden, besser und gesellschaftlich heilender wird es dadurch aber ganz sicher nicht!


Wie weiter nach der Wahl? Mit dieser Frage sind am vergangenen Montag über 40 Personen aufdem Volkersberg zusammengekommen. Dazu eingeladen hatten das Lernwerk, die Jugendbildungsstätte und das Tagungshaus Volkersberg im Nachgang der bayerischen Landtagswahlen. In seiner Begrüßung brachte der Tagungshausleiter Klaus Hofmann sein Unwohlsein über den von Populismus bestimmten Wahlkampf, dem Erfolg rechtsextremistischer Parteien und dem Gefühl, dass sich unsere Gesellschaft zunehmend spaltet zum Ausdruck. Umso mehr freute es ihn, dass zum Diskussionsabend deutlich mehr Menschen gekommen sind, als man Anfangs gedacht hatte. Dies zeige, dass man mit diesen Wahrnehmungen nicht alleine ist und sich noch mehr Menschen Sorgen um die Zukunft unserer Gesellschaft machen.

Unter den Anwesenden waren Kommunal- und Landespolitiker, Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen, Lehrkräfte und viele einzelne Personen die mitdiskutieren wollten.
Im Mittelpunkt des Abends stand der Austausch persönlicher Eindrücke aus der letzten Zeit. Dieser fand in Kleingruppen statt. Dabei stellte man stellte man bspw. ein Auseinanderdriften unserer Gesellschaft, die Zunahme von unterschiedlichen Bildungsniveaus und die Bildung von Fronten durch den schnellen Aufbau von Feindbildern fest. Immer mehr Menschen fühlen sich von der Politik nicht gesehen und gesellschaftlich abgehängt. Die Herausforderungen eines jeden einzelnen Menschen seien in den letzten Monaten in kürzester Zeit so komplex geworden, dass schnelle und einfache Antworten auf komplexe Fragen gesucht würden. Man nahm aber auch wahr, dass es trotz aller besorgniserregender Entwicklungen auch Positives festzustellen gibt. Ehrenamtliches Engagement verändert sich gerade, ist vielen Menschen aber nach wie vor wichtig. In manchen Bereichen wie bspw. der Jugendfeuerwehren ist sogar ein guter Zulauf feststellbar. In vielen Dörfern gibt es einen wertvollen Zusammenhalt, der Sicherheit gibt und auch Schwächere mitnimmt. Pädagogen begleiten junge Menschen in Kindertagesstätten, Schulen und Freizeiteinrichtungen und ermöglichen so das Bilden einer eigenen Meinung. Es gebe viele Initiativen, Vereine und Personen die sich mit Fragen der gesellschaftlichen Zukunft und den Erhalt unserer Demokratie aktiv auseinandersetzen.

„Egal, was heute Abend herauskommt. Alleine die Tatsache, dass so viele Menschen da sind und sich in einer guten Atmosphäre miteinander austauschen, gibt mir Mut“, erklärt Klara May aus Junkershausen. Für Dirk Stumpe aus Bad Brückenau war es ein inspirierender Abend, der ihn darin bestärkte, in Kürze ein Projekt zu starten, an dem er schon seit vier Jahren überlegt. Heribert Übelacker aus Volkers fasste am Ende den Wunsch vieler in Worte, dass er sich freuen würde, wenn der Volkersberg weiterhin versucht, Menschen zusammenzuführen und im nächsten Jahr zu einem neuen Austauschabend einlade.

Jugendbildungstelle, Klaus Hofmann und Ralf Sauer